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Fertighausgeruch durch Chloranisole in der Raumluft älterer Fertighäuser, 2015
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Fertighausgeruch durch Chloranisole in der Raumluft älterer Fertighäuser
Ableitung eines Zielwertes für die Geruchsbeurteilung

 

Verfasser: Wigbert Maraun1,2, Sonja Pfeil1,2, Peter Unger1; im September 2015


1 ARGUK-Umweltlabor GmbH, Oberursel
2 IfAU Institut für Angewandte Umweltforschung e.V., Oberursel

 

Zusammenfassung

Chloranisole sind Verbindungen, die bisher hauptsächlich als Verursacher des Korktons in Wein einer breiteren Öffentlichkeit bekannt waren. Werden sie in die Luft freigesetzt, machen sie sich durch einen schimmelig-muffigen Geruch bemerkbar. Dieser Geruch nach Chloranisolen wurde vom ARGUK-Umweltlabor erstmals im Jahr 2003 identifiziert und eindeutig mit dem teilweise intensiven Eigengeruch von Fertighäusern älterer Bauart in Verbindung gebracht. Dieser Geruch kann auch als schimmelig-muffig charakterisiert werden. Der typische „Fertighausgeruch" ist oftmals so penetrant, dass er in der Kleidung von Bewohnern haften bleibt und noch längere Zeit nach Verlassen des Gebäudes an der Person wahrnehmbar ist. Ein solcher unangenehmer Geruch kann von den Bewohnern und Besuchern dieser Objekte als Belastung empfunden werden und Unwohlsein auslösen, auch wenn eine toxikologisch basierte Gesundheitsgefährdung nicht gegeben ist. Oftmals nehmen die Bewohner den Geruch selbst gar nicht mehr wahr, da die entsprechenden Geruchsrezeptoren den Geruch „ausblenden“. Durch die Ähnlichkeit des Chloranisol-Geruchs“ zum typischen Schimmelgeruch kann dazu eine Unsicherheit entstehen, ob nicht ein Schimmelpilzbefall des Gebäudes vorliegt – und dies kann zu Fehlanalysen führen. Die Beseitigung des Geruchs ist bei erhöhten Konzentrationen mit einfachen Renovierungsmaßnahmen nicht mehr möglich. Die Geruchsbelastung kann dann zu einem enormen Wertverlust des Objektes führen. Zur Klärung von Fragen nach Identität und Intensität des Geruchs ist die Analyse einer Raumluftprobe notwendig. Mit der aktuellen Studie soll eine weitere Datengrundlage zur Bewertung von Analysenergebnissen geschaffen werden.